BioPatente – Motor oder Bremse des technischen Fortschritts?
BioPatente – unter diesem Schlagwort steht derzeit nicht nur die Stammzellenforschung in der Diskussion, wenn es darum geht, die ethischen Grenzen von Gentechnik in Medizin und Forschung zu erschließen. Auch die grundsätzliche Frage im Bereich der grünen Gentechnik, ob Patentansprüche für Erzeugnisse auf dem Gebiet der Tier und Pflanzenzucht zu gewähren sind, in dem das Erzeugnis durch ein Verfahren zu ihrer Herstellung gekennzeichnet ist (sog. Product-by-process-Anspruch), ist gerade im Hinblick auf den Schutzbereich und Breite des Anspruchs nicht unumstritten. Von grundsätzlicher Bedeutung ist daher die Frage, wie weit sich der Schutz für Erfindungen aus der Biotechnologie gestalten darf, um als angemessen zu gelten. Gerade am Beispiel der Patentierung von Züchtungsverfahren lassen sich die genannten Problemfelder besonders deutlich nachzeichnen. Im Bereich der roten Gentechnik hingegen stellt sich im Konflikt zwischen Amortisationsinteresse des Schutzinhabers und Freiheit des Marktes aus ökonomischer Sicht die Frage, wie sich die Verlängerung des Patentschutzes auf den nachgelagerten Teil der Wertschöpfungskette auswirkt. Die Veranstaltung will Denkanstöße zu den genannten Themen geben und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen liefern.
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Vortragsfolien (Passwortgeschützt)
Vortrag Dr. Markus Wolfram, LL.M
Vortrag Prof. Dr. Christine Godt
Vortrag Prof. Dr. Wolfram-H. Zimmermann
Vortrag Prof. Dr. Joseph Straus
Vortrag Dr. Chrisoph Volpers, MBA
Programm und Referenten am 18.10.2012
Vortrag 1: Humane embryonale Stammzellen in der transnationalen Forschung - Wege und Umwege (Prof. Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann, Department of Pharmacology, Georg-August-University Göttingen)
Vortrag 2: Patentierung humaner pluripotenter Stammzellen nach der Brüstle-Entscheidung des EuGH - Rechtliche und faktische Konsequenzen (Prof. Dr. Dres. h.c. Joseph Straus, Max Planck Institute for Intellectual Property and Competition Law)
Vortrag 3: Grüne Gentechnik (Dr. Popp, BASF SE)
Vortrag 4: "Überbelohnung" im (Bio-)Patentrecht: Fakten und Mythen aus der Perspektive eines (bio)pharmazeutischen Unternehmens (Dr. Markus Wolfram, LL.M., Patentanwalt, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG)
Vortrag 5: Angemessener Schutz für Erfindungen aus der Biotechnologie (PA Dr. Hendrik Wichmann, Partner der Kanzlei Wuesthoff & Wuesthoff, München)
Vortrag 6: Probleme um die Patentierung von Züchtungsverfahren (Prof. Dr. Christine Godt, Universität Oldenburg )
Vortrag 7: Chancen und Herausforderungen in einem patentrechtlichen Minenfeld (Dr. Christoph Volpers, MBA, Director IP Biosimilars, Director Patent Affairs, BioGeneriX AG, ratiopharm/Teva group, Mannheim)
Organisatorisches
Veranstaltungsort: Novotel Karlsruhe City, Festplatz 2, 76137 Karlsruhe
Veranstaltungstag: 18.10.2012
Beginn: 09:00 Uhr
Voraussichtliches Ende: 17:15 Uhr
Der Karlsruher Dialog Technik und Recht 2012 ist auch als Fortbildungsveranstaltung gem. § 15 FAO für Fachanwälte geeignet. Entsprechende Teilnahmebescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt.
Die Anmeldung erfolgt über:
Frank Ritter
Littenstr. 11
10179 Berlin
Fon +49 (0)30 726153-159
Fax +40 (0)30 726153-155